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Angst in der Unternehmenskultur und die Rolle der Führungskraft

Angst ist eine normale, sinnvolle und allen vertraute Emotion. Nehmen Ängste aber eine Dimension ein, die überfordert, Panik auslöst und zu Vermeidungsstrategien führt, ist Obacht geboten! Denn Ängste lähmen individuelle Handlungsmöglichkeiten und letztendlich ganze Unternehmen. Das kann sich niemand leisten.

Das Phänomen Angst in agilen Zeiten

Für die Entstehung von Ängsten im Businesskontext gibt es viele Ursachen. Zentrale Auslöser sind nachweislich zunehmender Stress, hoher Druck und vielfältige Versagensängste. Dies betrifft Führungskräfte und ihre Mitarbeitenden gleichermaßen.

Die Angst vor Industrie 4.0, Digitalisierung, KI, ist bei vielen Menschen deshalb so groß, weil keiner genau weiß, was in den nächsten Jahren passieren wird. Algorithmen übernehmen zunehmend kleinteilige Arbeitsschritte. Und der Mensch?

Ferner stehen Agilität und New Work für eine Arbeitswelt, die ein hohes Maß an Flexibilität und Entwicklungsbereitschaft fordert. Da stoßen alle Beteiligten schnell an die Grenzen der Belastbarkeit. Auf Stress, Druck und Unsicherheit folgt häufig Angst.

Gerade in diesen Zeiten wird von Führungskräften erwartet, das sie einen optimistischen Spirit verbreiten. Und was ist, wenn Sie als Führungskraft selbst mit Ängsten kämpfen? Wie können Sie als Führungskraft sich selbst und Ihre Mitarbeitenden verantwortungsvoll und sensibel führen?

Bei Angst passiert das!

Vielleicht kennen Sie auch die Situationen, in denen Sie sich um Leistungsdruck im Job, eine unsichere Zukunft, Familie, Gesundheit ... sorgen und darüber grübeln: Wie soll das bloß weitergehen? Wie soll ich das alles schaffen? Was kommt denn noch alles?

Die Gefahr liegt im einseitig angstvollen Denken! Schnell bilden Sie dann Denkmuster und "Gedankenautobahnen" aus, die Sie (und Ihre Mitarbeitenden) immer weiter und tiefer in sorgenvolles, ängstliches Denken navigieren und damit immer passiver werden lassen. Das wäre fatal - muss aber nicht sein.

Energie folgt Aufmerksamkeit!

Erstens: Sie haben direkten Einfluss auf Ihr eigenes Denken und können ihm jederzeit eine angstfreie Richtung geben! Für diese nachweisbare Erkenntnis wurde der Neurowissenschaftler Eric Kandel im Jahr 2000 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Und zweitens: Ihr Führungsverhalten nimmt Einfluss auf ein angstfreies MIndset Ihrer Mitarbeitenden.

Das Ziel lautet also:

- Verstehen, wie Angst funktioniert.

- Die immer wieder kehrenden angstvollen Denkmuster erkennen und unterbrechen.

- Den Gedanken eine angstfreie Richtung geben

 

Das können Sie als Führungskraft für Ihre Mitarbeitenden tun

  • Schaffen Sie ein starkes Gegengewicht zu angstauslösenden Bedinungen.
  • Sorgen Sie als Führungskraft für Transparenz. Kommunikation ist auch hier das A & O.
  • Schaffen Sie Vertrauen. Vertrauen Sie Ihren Mitarbeitenden.
  • Bieten Sie Sicherheit. Zeigen Sie Perspektiven auf.
  • Bauen Sie Stärken und Kompetenzen aus. Fördern Sie Eigeninitiative und Selbstverantwortung.

So erkennen Sie die Stärken Ihrer Mitarbeitenden

  • Welche Aufgaben hat der Mitarbeiter gut erledigt?
  • Warum hat die Mitarbeiterin sie gut erledigt?
  • Welche besonderen Fähigkeiten zeigte er dabei?
  • Wie sollte ihr Arbeitsfeld künftig aussehen, damit sie diese Fähigkeiten besser einsetzen kann?

 

Überdimensionierte Angst verdeckt das Wesentliche

Kennen Sie Herrn Turtur, den Scheinriesen im Kinderbuch "Jim Knopf"? Er taucht in der Wüste übergroß auf. Alle fürchten sich und bleiben auf Distanz. Außer: Jim Knopf. Er ist mutig, geht auf den Riesen zu und siehe da: Es handelt sich um einen Scheinriesen, der immer kleiner wird, je näher man ihm kommt. Mit Ängsten verhält es sich ähnlich.

  • Schenken Sie der Angst nicht zu viel Aufmerksamkeit.
  • Trainieren Sie stattdessen lösungs- und zielorientiertes Denken.
  • Gewinnen Sie neue Kraft aus GROSSEN Zielen.

 

Potentiale können sich nur im angstfreien Raum entfalten

Angst ist kein Steuerungselement. Setzen Sie als Führungskraft die Stärken und Ressourcen jedes Einzelnen in den Mittelpunkt. Seien Sie eine nahbare Führungskräfte, die Ihren Mitarbeitenden vertraut. Und bitte erliegen Sie nicht dem Irrglauben, keine Ängste haben zu dürfen. Ängste zeigen macht Sie menschlich und nahbar.

 

Wenn Sie mir ein Feedback zu diesem Artikel geben möchten oder an einem Führungskräftetraining / Einzelcoaching interessiert sind, freue ich mich sehr über Ihre Nachricht,

Ihre Andrea Gutsfeld.

-binnovativ-

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